Ohje, die Soße ist noch etwas zu flüssig und kein Soßenbinder in Sicht? Keine Panik, meine Lieben! Das ist kein Grund zur Sorge, sondern eine wunderbare Gelegenheit, eurem Kochtalent freien Lauf zu lassen. Ich verrate euch heute vier geniale Alternativen, wie ihr eure Soßen im Handumdrehen sämig und unwiderstehlich bekommt – ganz ohne Tüte!
Warum sollte eine Soße überhaupt sämig sein?
Stellt euch vor, eure leckere Bratensauce läuft auf dem Teller davon wie Wasser. Nicht schön, oder? Eine schön sämige, aromatische Soße soll Fleisch und Kartoffeln liebevoll umhüllen und jeden Bissen zu einem Gedicht machen. Wenn sie dafür zu flüssig ist, müssen wir sie „binden“ oder „andicken“. Klassischer Soßenbinder macht das mit Stärke, ist super einfach, weil er nicht klumpt. Aber wir zeigen euch heute, dass es auch ohne geht – und oft sogar viel leckerer!
Alternative 1: Die klassische Mehlschwitze – Oma’s Geheimtipp!
Die Mehlschwitze ist ein echter Oldie but Goldie in der Küche. Was braucht ihr dafür? Nur Mehl und Butter! Die Stärke im Mehl saugt beim Erhitzen Flüssigkeit auf, quillt auf und macht eure Soße schön dick.
Für ca. 1 Liter Flüssigkeit braucht ihr:
- 50 g Mehl
- 50 g Butter
- Einen kleinen Topf und einen Kochlöffel
So geht’s:
- Die Butter bei schwacher Hitze im Topf schmelzen lassen.
- Sobald sie flüssig ist, das Mehl löffelweise dazu geben und gründlich verrühren, bis eine glatte Masse entsteht.
- Jetzt kommt der Trick: Je nachdem, ob eure Soße hell (für eine helle Rahmsoße) oder dunkel (für eine Bratensoße) werden soll, röstet ihr die Mehlschwitze zwei bis acht Minuten. Je länger, desto dunkler und nussiger wird sie.
- Danach fünf Esslöffel der zu verdickenden Soße (wichtig: sie sollte kalt sein!) zur Mehlschwitze geben und gut verrühren.
- Das Ganze zehn Minuten köcheln lassen und dann zur restlichen, inzwischen wieder erhitzten Soße geben. Perfekt!
Alternative 2: Speisestärke – Der schnelle Helfer!
Speisestärke ist der Hauptbestandteil von Soßenbinder – und wir nutzen sie einfach pur! Ihre bindenden Eigenschaften entfaltet sie, sobald sie erhitzt wird.
Was ihr braucht:
- 1 EL Speisestärke
- 3 EL kaltes Wasser
- Eine kleine Schüssel und einen Schneebesen
So geht’s:
- Speisestärke und kaltes Wasser in der kleinen Schüssel mit dem Schneebesen glattrühren, bis keine Klümpchen mehr da sind.
- Diese Mischung dann langsam in die heiße Soße einrühren.
- Ganz wichtig: Die Soße danach noch einmal aufkochen lassen! Erst dann wirkt die Stärke richtig und eure Soße wird herrlich sämig.
Alternative 3: Eigelb – Die sanfte Legierung!
Das Andicken mit Eigelb hat einen schicken Namen: Legieren. Das Lecithin im Eigelb ist ein natürliches Bindemittel. Diese Methode ist super für cremige Suppen und Soßen!
Was ihr braucht:
- 1 Ei
- Eine kleine Schüssel und einen Schneebesen
So geht’s:
- Das Ei trennen und das Eigelb verquirlen.
- Jetzt kommt der wichtigste Tipp: Den Topf mit der Suppe oder Soße vom Herd ziehen! Wenn die Flüssigkeit zu heiß ist, gerinnt das Eigelb und ihr habt Rührei in der Soße. Das wollen wir nicht!
- Das verquirlte Eigelb dann zügig und gründlich einrühren. Und schon ist eure Soße perfekt legiert!
Alternative 4: Einkochen – Die Geduldige, die sich immer lohnt!
Diese Methode ist etwas zeitaufwendiger, aber dafür braucht ihr keine zusätzlichen Zutaten und sie ist quasi gelingsicher: das Einkochen!
Wie es funktioniert: Ihr lasst eure Soße oder Suppe einfach ohne Deckel bei sanfter Hitze köcheln. Durch das Köcheln verdunstet nach und nach Flüssigkeit, und was bleibt, ist eine hochkonzentrierte, viel dickere Soße voller Aroma. Je größer die Oberfläche des Topfes oder der Pfanne ist, desto schneller verdampft die Flüssigkeit. Eine weite Pfanne ist dafür also ideal. Deckel drauf? Niemals, sonst bleibt die Flüssigkeit drin!
Probiert diese Alternativen doch mal aus und findet euren persönlichen Favoriten! Welche Methode reizt euch am meisten?