Hey Koch-Einsteiger! Habt ihr euch schon mal gefragt, was es bedeutet, Lebensmittel „quellen zu lassen“? Das klingt vielleicht nach Küchengeheimnissen, aber es ist eine superwichtige Technik, um manche Zutaten überhaupt erst genießbar zu machen oder ihnen die perfekte Konsistenz zu verleihen. Heute lüften wir das Geheimnis des Quellens!
Was bedeutet „Quellen lassen“? Flüssigkeit tanken für den Genuss!
Stellt euch vor, eure trockenen Lebensmittel sind wie kleine Schwämme, die Flüssigkeit brauchen, um richtig aufzuleben. Quellen lassen bedeutet genau das: Ihr lasst ein Lebensmittel kalte oder heiße Flüssigkeit aufsaugen, bis es weich, geschmeidig oder einfach genießbar wird. Manchmal bezieht sich das „Quellen lassen“ auch auf die Ruhezeit eines Teigs – dazu gleich mehr!
Welche Lebensmittel lieben es, zu quellen?
- Samen: Chia-Samen, Leinsamen
- Getreide & Pseudogetreide: Couscous, Grieß, Haferflocken, Polenta, Amaranth, Quinoa, Reis
- Hülsenfrüchte (getrocknet): Bohnen, Linsen, Erbsen, Kichererbsen
- Bindemittel: Gelatine
Wie geht Quellen lassen? Ganz einfach, aber mit Gefühl!
Je nachdem, was du quellen lassen willst, gibt’s ein paar kleine Unterschiede bei der Flüssigkeit und der Quellzeit.
- Haferflocken: Für leckere Overnight Oats (die kalte Variante von Porridge!) lässt du Haferflocken super über Nacht in kalter Milch oder Pflanzenmilch quellen. So werden sie leichter verdaulich und du hast morgens ein fixfertiges Frühstück.
- Hülsenfrüchte: Getrocknete Bohnen, Linsen oder Kichererbsen müssen vor dem Kochen oft über Nacht in reichlich kaltem Wasser einweichen. Das macht sie weicher und verkürzt die spätere Garzeit.
- Polenta & Couscous: Diese Kollegen mögen es warm! Lass sie in heißer Brühe quellen – das gibt ihnen sofort einen würzigen Geschmack. Grieß quillt auch prima in heißem Wasser oder heißer Milch für einen cremigen Grießbrei.
Reis quellen lassen – Der Trick für perfekte Körner: Soll Reis gekocht oder gequellt werden? Eine Glaubensfrage! Aber Quellen ist definitiv super einfach, besonders für Basmatireis:
- Reis waschen: Spül den Reis zuerst in kaltem Wasser, damit überschüssige Stärke entfernt wird. So wird er nicht zu klebrig.
- Menge & Hitze: Gib den Reis mit der eineinhalbfachen Menge Wasser und einer Prise Salz in einen Topf.
- Kochen & Quellen: Bring es zum Kochen, reduziere dann die Hitze auf die niedrigste Stufe und lass den Reis mit Deckel ca. 15 Minuten köcheln, bis er das Wasser komplett aufgesogen hat.
- Tipp: Achte auf die Packungsanweisung – Flüssigkeitsmenge und Quellzeit können je nach Reisart variieren. Eine angedrückte Knoblauchzehe oder Brühe statt Wasser geben extra Aroma!
Teig quellen lassen – Das kleine Päuschen für Geschmeidigkeit: Wenn im Rezept steht „den Teig quellen lassen“ (oft bei Pasta, Crêpes, Pfannkuchen, Knödeln), bedeutet das einfach: Lass den Teig kurz ruhen! In dieser Zeit quillt das Mehl auf, der Teig wird geschmeidiger und lässt sich viel besser verarbeiten. Dein Pfannkuchenteig wird zum Beispiel viel fluffiger, wenn er 10 bis 30 Minuten im Kühlschrank entspannen darf. Wichtig: Nicht verwechseln mit „gehen lassen“ – das bezieht sich nur auf Teige mit Hefe.
Chia-Samen quellen lassen – Die Power-Kügelchen: Die kleinen schwarzen Chia-Samen sind wahre Superhelden! Sie können unglaublich viel Flüssigkeit aufnehmen und verwandeln sich in ein Gel. Das ist gut für die Verdauung, macht satt und liefert viele Nährstoffe. Am besten lässt du sie über Nacht mit der sechsfachen Menge Flüssigkeit (Wasser, Saft oder Pflanzenmilch) quellen. Die ersten 15 Minuten immer mal wieder umrühren.
- Tipp: Für veganes Backen kannst du 1 EL Chia-Samen mit 3 EL Wasser verrühren und quellen lassen – das ersetzt ein Ei! Und für ein leckeres Low-Carb-Dessert: Chia-Samen über Nacht in Kokosmilch quellen lassen und mit Früchten verfeinern.
Erbsen quellen lassen – Geduld für gesunden Genuss: Wie alle getrockneten Hülsenfrüchte brauchen auch Erbsen etwas Geduld: Etwa 12 Stunden in reichlich Wasser bei Zimmertemperatur einweichen.
- Wichtig: Das Einweichwasser unbedingt wegschütten! Darin lösen sich Stoffe, die Blähungen verursachen könnten. Und Hülsenfrüchte immer erst nach dem Kochen salzen, sonst verlängert sich die Garzeit!
Gelatine quellen lassen – Der Binder für Süßes & Herzhaftes: Egal ob in Blatt- oder Pulverform: Gelatine muss fünf bis zehn Minuten quellen, bevor du sie weiterverarbeitest. Nur so kann sie genug Flüssigkeit aufnehmen und ihre bindende Wirkung entfalten.
Seht ihr? Quellen lassen ist gar kein Hexenwerk, sondern eine grundlegende Technik, die eure Kochkünste auf das nächste Level hebt. Probiert es aus und entdeckt neue Lieblingsgerichte!