Blanchieren


Dein Geheimnis für knackiges Gemüse, leuchtende Farben und müheloses Schälen

Hey Kochbegeisterte! Heute lüften wir das Geheimnis einer Küchentechnik, die unscheinbar wirkt, aber ein echter Game Changer ist: das Blanchieren. Wenn ihr euch schon immer gefragt habt, wie Restaurants ihr Gemüse so knackig-frisch und farbenfroh auf den Teller bringen oder wie man Mandeln kinderleicht häutet – dann seid ihr hier genau richtig!


Was ist Blanchieren eigentlich? Die schnelle Definition

Blanchieren bedeutet, Lebensmittel für eine sehr kurze Zeit in kochendem Wasser vorzugaren und sie anschließend sofort in Eiswasser abzukühlen. Es ist ein Blitzkochgang, der den Garprozess gezielt stoppt und eine Reihe von wünschenswerten Effekten hervorruft. Man könnte es als einen kulinarischen „Schockmoment“ beschreiben, der die besten Eigenschaften eurer Zutaten zum Vorschein bringt.


Die Magie des Blanchierens: Warum es in deiner Küche unverzichtbar ist

Das Blanchieren ist ein kleines Wunderwerk in der Küche, das weit über das bloße Vorkochen hinausgeht:

  • Leuchtende Farben: Das ist der wohl bekannteste Effekt! Besonders grünes Gemüse wie Brokkoli, grüne Bohnen oder Spinat erhalten durch das Blanchieren eine unglaublich intensive, leuchtende Farbe. Die Hitze des Wassers bricht die Zellwände auf und fixiert das Chlorophyll, während das anschließende Eiswasser die Farbe bewahrt und ein Vergrauen verhindert.
  • Knackiger Biss: Während des kurzen Kochvorgangs wird das Gemüse leicht zart, behält aber seinen angenehmen Biss. Das Eisbad stoppt den Garprozess sofort, sodass es nicht weich oder matschig wird. Ideal für Salate oder als Beilage.
  • Verbesserte Verträglichkeit: Bei einigen Gemüsesorten, wie Kohl oder Hülsenfrüchten, können durch das Blanchieren bestimmte Zuckerstoffe reduziert werden, die für Blähungen verantwortlich sind. Es macht das Gemüse leichter verdaulich.
  • Müheloses Schälen/Häuten: Bei Tomaten, Pfirsichen oder Mandeln hilft das Blanchieren, die Haut zu lösen. Der Temperaturschock führt dazu, dass sich die äußere Schicht leichter ablösen lässt – ein Segen für eure Geduld und eure Finger!
  • Vorbereitung zum Einfrieren: Blanchieren ist ein wichtiger Schritt, bevor man die meisten Gemüsesorten einfriert. Es inaktiviert Enzyme, die für den Abbau von Farbe, Geschmack und Nährstoffen verantwortlich sind. So bleiben eure tiefgekühlten Vorräte länger frisch und schmackhaft.
  • Reduzierung von Bitterstoffen: Bei einigen Gemüsesorten können Bitterstoffe durch kurzes Blanchieren reduziert werden (z.B. bei Endiviensalat).

Blanchieren vs. andere Garmethoden: Wo liegt der Unterschied?

Obwohl alle mit Hitze zu tun haben, unterscheiden sich die Garmethoden in ihrem Zweck:

  • Blanchieren vs. Kochen: Blanchieren ist ein sehr kurzer Prozess mit sofortiger Abkühlung. Kochen zielt darauf ab, Lebensmittel vollständig gar zu kochen und sie weich zu machen.
  • Blanchieren vs. Dämpfen: Beim Dämpfen gart das Lebensmittel im Dampf über kochendem Wasser, ohne direkten Wasserkontakt. Es ist eine sehr schonende Methode, aber sie hat nicht den schnellen Temperaturwechsel und damit nicht denselben farbfixierenden Effekt wie das Blanchieren.
  • Blanchieren vs. Braten/Andünsten: Braten und Andünsten nutzen Fett und direkte Hitze für Röstaromen oder zum Anbräunen. Blanchieren ist ein wasserbasiertes Vorkochen ohne Bräunung.

Die Praxis: So blanchierst du richtig!

Blanchieren ist erstaunlich einfach, wenn du die Grundregeln beachtest.

Werkzeuge zum Blanchieren:

  • Großer Topf: Für ausreichend Wasser und Platz für die Lebensmittel.
  • Schaumlöffel oder Sieb: Zum einfachen Entnehmen der Lebensmittel.
  • Große Schüssel mit Eiswasser: Entscheidend für den Kälteschock! Am besten viel Eis und wenig Wasser verwenden.

Grundlegende Technik:

  1. Wasser zum Kochen bringen: Füllt euren großen Topf mit ausreichend Wasser und bringt es zum Sprudeln. Salzt das Wasser leicht, wie für Pasta (ca. 1TL Salz pro Liter Wasser) – das hilft, die Farbe zu bewahren und etwas Geschmack zu geben.
  2. Vorbereiten des Eisbads: Während das Wasser kocht, bereitet ihr euer Eisbad vor. Füllt eine große Schüssel mit eiskaltem Wasser und gebt reichlich Eiswürfel hinzu.
  3. Blanchieren: Gebt die vorbereiteten Lebensmittel (z.B. Gemüsestücke, Mandeln) portionsweise in das kochende Wasser. Es ist wichtig, nicht zu viele auf einmal hineinzugeben, damit die Wassertemperatur nicht zu stark absinkt. Die Blanchierzeit ist sehr kurz – meist zwischen 30 Sekunden und 3 Minuten, je nach Lebensmittel und gewünschtem Effekt.
  4. Abschrecken: Sobald die Blanchierzeit um ist, nehmt die Lebensmittel sofort mit dem Schaumlöffel oder Sieb aus dem kochenden Wasser und taucht sie umgehend ins Eiswasser. Lasst sie dort so lange, bis sie vollständig abgekühlt sind.
  5. Abtropfen: Nehmt die blanchierten Lebensmittel aus dem Eiswasser und lasst sie gut abtropfen. Tupft sie bei Bedarf mit Küchenpapier trocken, bevor ihr sie weiterverarbeitet.

Perfekt blanchierte grüne Bohnen – knackig & farbenfroh!

Dieses einfache Rezept zeigt euch, wie Blanchieren eure Beilagen aufwertet.

Zutaten:

  • 400g frische grüne Bohnen (z.B. Prinzessbohnen)
  • Ca. 2Liter Wasser
  • 2TL Salz
  • Eine große Schüssel mit Eiswasser (viel Eis, wenig Wasser)

Zubereitung:

  1. Bohnen vorbereiten: Die Bohnen waschen und die Enden abschneiden („putzen“). Bei längeren Bohnen könnt ihr sie in mundgerechte Stücke schneiden.
  2. Wasser aufsetzen: In einem großen Topf das Wasser mit dem Salz zum Kochen bringen.
  3. Eisbad bereitstellen: Während das Wasser kocht, die große Schüssel mit eiskaltem Wasser und Eiswürfeln füllen.
  4. Blanchieren: Sobald das Wasser sprudelnd kocht, die vorbereiteten Bohnen hineingeben. Lasst sie für etwa 2−3 Minuten kochen. Achtet darauf, dass sie noch knackig sind (nicht zu weich).
  5. Abschrecken: Die Bohnen sofort mit dem Schaumlöffel oder einem Sieb aus dem kochenden Wasser heben und direkt ins vorbereitete Eiswasser tauchen. Dort für etwa 2−3 Minuten verweilen lassen, bis sie vollständig abgekühlt sind.
  6. Abtropfen: Die blanchierten und abgeschreckten Bohnen aus dem Eiswasser nehmen und gut abtropfen lassen, eventuell auf Küchenpapier ausbreiten.
  7. Weiterverwendung: Die Bohnen sind nun perfekt vorbereitet! Ihr könnt sie direkt als knackige Beilage mit etwas Butter und Salz servieren, zu einem Salat hinzufügen oder für die spätere Verwendung einfrieren.

Seht ihr den Unterschied? Blanchieren ist eine kleine Technik mit großer Wirkung, die eure Gerichte nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch revolutioniert. Probiert es aus!


Welche Lebensmittel blanchiert ihr am liebsten, und wofür verwendet ihr sie dann? Erzählt mir von euren Blanchier-Erfolgen!

Nach oben scrollen
Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner