Abschäumen

Die Kunst des klaren Geschmacks in deiner Küche

Hey, liebe Foodies und alle, die ihre Gerichte auf das nächste Level heben wollen! Heute sprechen wir über eine Küchentechnik, die oft übersehen wird, aber absolut entscheidend ist, wenn es um Klarheit, Reinheit und den unverfälschten Geschmack eurer Speisen geht: das Abschäumen. Keine Sorge, es ist einfacher, als es klingt, und das Ergebnis ist ein wahrer Genuss!


Was ist Abschäumen eigentlich? Die einfache Definition

Abschäumen bedeutet in der Küche, den Schaum, der sich beim Kochen auf der Oberfläche von Flüssigkeiten bildet, vorsichtig zu entfernen. Dieser Schaum, oft als „Trübstoffe“ bezeichnet, besteht in der Regel aus geronnenem Eiweiß, kleinen Fettpartikeln oder Verunreinigungen. Ziel ist es, die Flüssigkeit darunter – sei es eine Brühe, ein Fond, eine Marmelade oder eine Sauce – klarer, appetitlicher und geschmacklich reiner zu machen.


Warum ist Abschäumen so wichtig? Die Vorteile für dein Gericht

Man könnte denken, ein bisschen Schaum schadet doch nicht, oder? Aber das Abschäumen bringt gleich mehrere entscheidende Vorteile mit sich, die eure Kochergebnisse wirklich verbessern:

  • Klarheit und Optik: Eine abgeschäumte Brühe ist goldklar und sieht einfach viel professioneller und appetitlicher aus als eine trübe Brühe. Gerade bei Suppen und Saucen spielt die Optik eine große Rolle.
  • Reiner Geschmack: Der Schaum kann unerwünschte Bitterstoffe oder einen leicht „verkochten“ Geschmack enthalten. Durch das Entfernen dieser Trübstoffe kommt der wahre, reine Geschmack eurer Zutaten besser zur Geltung. Stellt euch vor, wie viel intensiver und unverfälschter eine selbstgemachte Hühnerbrühe schmeckt, wenn sie absolut klar ist!
  • Verbesserte Haltbarkeit: Bei der Herstellung von Konfitüren oder Eingemachtem können die im Schaum enthaltenen Eiweiße und Partikel die Haltbarkeit beeinträchtigen. Entfernt man sie, sind die Produkte länger haltbar und schöner anzusehen.
  • Bessere Textur bei Saucen: Eine abgeschäumte Sauce wird seidiger und glatter im Mundgefühl, da keine störenden Partikel mehr enthalten sind.

Abschäumen vs. andere Methoden: Wo liegt der Unterschied?

In der Küche gibt es verschiedene Wege, um Klarheit zu schaffen. Abschäumen ist eine davon, aber nicht die einzige:

  • Abschäumen vs. Abseihen: Beim Abschäumen entfernst du oberflächlichen Schaum. Beim Abseihen trennst du alle festen Bestandteile (z.B. Nudeln, Gemüse) von einer Flüssigkeit mithilfe eines Siebs oder Durchschlags. Abschäumen ist eine gezieltere, feinere Reinigung der Oberfläche.
  • Abschäumen vs. Klären: Klären ist eine noch intensivere und oft aufwendigere Methode, um eine Flüssigkeit absolut transparent zu machen, zum Beispiel durch die Zugabe von Eiweiß, das alle Trübstoffe bindet und dann abgeschöpft wird (klassisch bei Consommés). Abschäumen ist der erste und einfachere Schritt dieser Reinigung.

Die Praxis: So schäumst du richtig ab – mit Rezeptbeispiel!

Abschäumen ist kinderleicht, erfordert aber ein bisschen Geduld und das richtige Werkzeug.

Werkzeuge zum Abschäumen:

  • Schaumlöffel: Dein bester Freund beim Abschäumen. Seine feinen Löcher lassen die Flüssigkeit abtropfen und fangen den Schaum perfekt ein.
  • Feines Sieb: Alternativ kannst du auch ein sehr feines Teesieb oder ein kleines Küchensieb verwenden.
  • Kleine Schüssel: Zum Sammeln des abgeschöpften Schaums.

Grundlegende Technik:

  1. Hitze kontrollieren: Bringe deine Flüssigkeit (Brühe, Fond, Kochwasser) langsam zum Köcheln. Vermeide ein zu starkes Aufkochen, da dies den Schaum nur stärker in die Flüssigkeit einmischt. Ein sanftes Simmern ist ideal.
  2. Schaumbildung: Mit steigender Temperatur beginnt sich der Schaum an der Oberfläche zu sammeln. Oft bildet er sich am Rand des Topfes.
  3. Vorsichtig abschöpfen: Nimm deinen Schaumlöffel und tauche ihn behutsam unter den Schaum. Hebe den Schaum vorsichtig ab und gib ihn in die bereitgestellte Schüssel. Versuche, dabei so wenig Flüssigkeit wie möglich mitzunehmen.
  4. Wiederholen: Wiederhole diesen Vorgang, so oft es nötig ist, bis sich kein Schaum mehr bildet oder die gewünschte Klarheit erreicht ist. Manchmal muss man dies über einen längeren Zeitraum machen, besonders bei langsam köchelnden Brühen.

Eine klare Hühnerbrühe – „Perfekt abgeschäumt“!

Eine selbstgemachte Hühnerbrühe ist die Basis vieler guter Suppen und Saucen. Das Abschäumen ist hier essenziell!

Zutaten:

  • 1 ganzes Suppenhuhn (ca. 1.2 kg)
  • 2 große Zwiebeln, ungeschält, halbiert
  • 2 Karotten, grob geschnitten
  • 1 Stange Lauch, grob geschnitten
  • 1/2 Sellerieknolle oder 2 Stangen Staudensellerie, grob geschnitten
  • Einige Stiele Petersilie
  • 1 Lorbeerblatt
  • 5-6 schwarze Pfefferkörner
  • Ca. 3−4Liter kaltes Wasser
  • Salz nach Geschmack

Zubereitung:

  1. Vorbereitung: Das Suppenhuhn gründlich waschen und in einen großen Topf geben. Das vorbereitete Gemüse, Petersilie, Lorbeerblatt und Pfefferkörner hinzufügen.
  2. Mit kaltem Wasser auffüllen: Den Topf mit kaltem Wasser füllen, sodass das Huhn und das Gemüse vollständig bedeckt sind. Die Verwendung von kaltem Wasser ist wichtig, da sich die Trübstoffe so besser lösen und an die Oberfläche steigen.
  3. Langsam erhitzen und abschäumen: Den Topf auf mittlere Hitze stellen und die Brühe langsam zum Kochen bringen. Sobald die Brühe zu simmern beginnt, wird sich Schaum an der Oberfläche bilden. Jetzt kommt das Abschäumen ins Spiel!
  4. Kontinuierlich abschöpfen: Nimm deinen Schaumlöffel und schöpfe den entstehenden Schaum vorsichtig ab. Lege ihn in eine separate Schüssel. Es ist wichtig, diesen Schritt gründlich und wiederholt durchzuführen, bis sich kaum noch Schaum bildet und die Flüssigkeit immer klarer wird. Das kann 15−30 Minuten dauern.
  5. Simmern lassen: Sobald die Brühe klar ist, die Hitze reduzieren, sodass sie nur noch ganz sanft simmert. Die Brühe zugedeckt 1.5 bis 2 Stunden köcheln lassen, bis das Huhn gar ist.
  6. Abseihen: Das Huhn und das Gemüse aus der Brühe nehmen. Die Brühe nun durch ein feines Sieb (optional mit einem Seihtuch ausgelegt) abseihen, um auch die letzten kleinen Partikel zu entfernen.
  7. Abschmecken und genießen: Die klare Hühnerbrühe mit Salz abschmecken. Sie ist nun bereit als Suppe, Basis für Saucen oder zum Einfrieren.

Probiert es aus – ihr werdet den Unterschied schmecken und sehen! Welche anderen Gerichte schäumt ihr regelmäßig ab? Erzählt mir davon in den Kommentaren!

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